Seine Majestät Friedrich II der Grosse

 

 

 

 

Friedrich II. (von Preußen), genannt der Große, (1712-1786), König von Preußen

(1740-1786). Er gilt als der bedeutendste Fürst des aufgeklärten Absolutismus im

Europa des 18. Jahrhunderts.

 

 

      

                                  Friedrich der Zweite auch genannt "Der alte Fritz"

 

 

 

 

 

 

     Die wahre Stärke eines Staates basiert

    auf der Zahl seiner Untertanen

    Friedrich der Große in seinem Testament von 1768

Friedrich wurde am 24. Januar 1712 als Sohn König Friedrich Wilhelms I. und Enkel Friedrichs I. in Berlin geboren.

Er war das älteste von 14 überlebenden Kindern des preußischen Königpaares, Er war hoch begabt, hatte eine Vorliebe für das höfische Leben, für die Musik und die französische Literatur und zeigte sich den Ideen der Aufklärung gegenüber sehr aufgeschlossen. Sein Vater, der „Soldatenkönig”, der den Interessen seines

Sohnes keinerlei Verständnis entgegenbrachte, ließ ihn asketisch und mit militärischer Strenge erziehen. Die Differenzen  zwischen Vater und Sohn fanden 1730 ihren Höhepunkt in einer versuchten Flucht des achtzehnjährigen Friedrich nach England; der Fluchtversuch scheiterte jedoch. Friedrich kam in Küstrin in Festungshaft, wurde zeitweilig seines Status als Kronprinz enthoben und gezwungen, der Hinrichtung seines Freundes und Fluchthelfers Hans Hermann von Katte beizuwohnen.

Jeder Tropfen Tinte ein Geistesfunke für die Beziehung Voltaires zu Friedrich dem Großen. Das faszinierende Verhältnis zwischen den beiden war in seiner Intensität einmalig: Die 654 Briefe, die sich die beiden in 42 Jahren geschrieben haben, sind voll von Geistesblitzen, Schmeicheleien aber auch Vorwürfen.

 

  

 

                                                           

 

 

Nach seiner Thronbesteigung, er war ca. 28 Jahre alt, ließ er sich nicht mehr porträtieren. Der Maler Franz Dudde schuf dieses Porträt um 1900

und musste dazu aus  dem reichhaltigen Bilderfundus von früheren Friedrich Verehrern schöpfen.

 

In den folgenden beiden Jahren diente Friedrich in der Küstriner Kriegs- und Domänenkammer und als Regimentschef in Ruppin und lernte so die Heeres- und Zivilverwaltung kennen. Nachdem er 1732 einer Heirat mit der ungeliebten Elisabeth Christine, der  Tochter Ferdinand Alberts II. von Braunschweig, zugestimmt hatte, war der Konflikt mit dem Vater nach außen hin bereinigt, und  Friedrich wurde als Kronprinz rehabilitiert. Von 1736 bis 1740 lebte er mit eigener Hofhaltung auf Schloss Rheinsberg, wo er sich  dem Studium der Philosophie und der Geschichte sowie der Literatur widmete. Er stand in Briefwechsel mit dem französischen  Philosophen Voltaire.

 In einer Abhandlung, die 1739 entstand und von Voltaire als Antimachiavell betitelt wurde, setzte sich Friedrich kritisch mit den  politischen Analysen des italienischen Staatsmannes und Philosophen Niccolò Machiavelli auseinander und trat für eine friedliche  und von den Prinzipien der Aufklärung geleitete Herrschaft ein. Der Herrscher als der „erste Diener seines Staates” sei unbeschränkt  souverän, aber grundsätzlich der Wohlfahrt seines Volkes verpflichtet. Im Antimachiavell legte Friedrich beispielhaft die Prinzipien  einer aufgeklärt absolutistischen Herrschaft nieder. In seiner Rheinsberger Zeit lernte Friedrich auch die Staatsführung seines Vaters zu schätzen und söhnte sich mit ihm aus.

 

                                 KÖNIG UND FELDHERR

 

Nach dem Tod seines Vaters 1740 übernahm Friedrich den preußischen Thron. Auf den von seinem Vater geschaffenen Grundlagen, aber in Abkehr von seinen aufklärerischen Humanitätsgedanken begann er unverzüglich mit dem Ausbau der preußischen Machtstellung.  Ebenfalls 1740 wurde Maria Theresia nach dem Tod ihres Vaters Kaiser Karl VI. Erzherzogin von Österreich. Friedrich forderte von  Österreich sogleich unter dem Vorwand bestehender preußischer Teilansprüche die Abtretung Schlesiens an Preußen. Als Gegenleistung  war er bereit, die Pragmatische Sanktion anzuerkennen, auf deren Grundlage Maria Theresia die österreichischen Lande geerbt hatte.

Nachdem Österreich die preußischen Forderungen abgelehnt hatte, marschierte Friedrich in Schlesien ein und löste damit den 1. Schlesischen  Krieg aus, der sich bald zum Österreichischen Erbfolgekrieg ausweitete. Nach den preußischen Siegen 1741 bei Mollwitz und 1742 bei Chotusitz musste Maria Theresia im Frieden von Breslau Schlesien an Preußen abtreten. 1744 erwarb Friedrich Ostfriesland, nachdem  das dortige Herrscherhaus ausgestorben war. 1744 löste Friedrich den 2. Schlesischen Krieg mit Österreich aus, den er 1745 ebenfalls für  sich entscheiden konnte und mit dem er Schlesien für Preußen sicherte; im Gegenzug erkannte er Maria Theresias Gemahl Franz I. als Kaiser an.

In diesen beiden Schlesischen Kriegen hatte sich Friedrich als fähiger Feldherr erwiesen; es war ihm gelungen, die Machtstellung Preußens  im Reich, besonders gegenüber Österreich, auszubauen. Da er überzeugt war, dass der österreichisch-preußische Dualismus in einem Krieg  eskalieren würde, verfolgte er argwöhnisch die österreichische Rüstungs- und Bündnispolitik; 1756 führte er mit seinem Einmarsch in Kursachsen einen Präventivschlag gegen Österreich und löste damit den Siebenjährigen Krieg (1756-1763) aus.

 

 

 

 

 

Friedrich und seinem Heer standen die Verbündeten Österreich, Russland, Schweden, Sachsen und Frankreich gegenüber. Unterstützung erhielt Preußen lediglich in Form von Subsidien von Großbritannien, das selbst in den Kolonien mit Frankreich im Krieg lag. Nach wechselvollem Kriegsverlauf, in dem Friedrich aufs Neue seine herausragenden Fähigkeiten als Feldherr unter Beweis stellte, der ihn jedoch auch an den Rand  der Kapitulation brachte, konnte sich Preußen dank des Ausscheidens Russlands aus der gegnerischen Koalition schließlich gegen die Übermacht behaupten.

 

 

Der Friede von Hubertusburg von 1763 sicherte Preußen den territorialen Status quo der Vorkriegszeit. Eine Entscheidung in der  Auseinandersetzung zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft im Reich war noch nicht zustande gekommen; doch Preußen war nach  dem Siebenjährigen Krieg endgültig nicht mehr aus dem Konzert der europäischen Großmächte wegzudenken. 1764 verbündete sich Friedrich mit Katharina II. von Russland. Bei der 1. Polnischen Teilung von 1772 erhielt Friedrich Ermland und Westpreußen ohne Danzig und Thorn, womit eine Landverbindung zwischen Brandenburg und Pommern geschaffen war. Seit dem Erwerb Westpreußens nannte sich Friedrich „König von  Preußen” und nicht mehr, wie sein Vater und Großvater, „König in Preußen”. Im Frieden von Teschen von 1779 am Ende des Bayerischen  Erbfolgekrieges – einer kurzen Auseinandersetzung mit Österreich um Ansprüche auf Bayern – bekam Preußen Ansbach-Bayreuth, Österreich  behielt einen Teil des Innviertels. 1785 rief Friedrich gegen die österreichische Vorherrschaft im Reich den Deutschen Fürstenbund ins Leben.

 

Das Politische Testament Friedrichs des Großen  1752 verfasste König Friedrich II. von Preußen sein Politisches Testament, in der Absicht, „der Nachwelt mitzuteilen, was ich durch Erfahrung  gelernt habe”. Im folgenden Auszug behandelt er die Frage, ob ein Landesfürst selbst regieren soll. Friedrich war der Auffassung, dass ein Fürst

alle Fäden in seiner Hand behalten müsse, und dass er als „der erste Diener seines Staates ... nach Kräften für das Wohl des Staates” arbeiten müsse.

 Damit formulierte er die Grundprinzipien des aufgeklärten Absolutismus.

 

Die territoriale Erweiterung Preußens und der Aufstieg zur Großmacht war begleitet von einem intensiven Ausbau von Verwaltung und  Wirtschaft im Land selbst, bei dem Friedrich ebenfalls auf den von seinem Vater eingeleiteten Maßnahmen aufbauen konnte. Friedrich  war den Ideen des aufgeklärten Absolutismus verpflichtet; er regierte absolut mit Hilfe seiner Kabinettsräte, war sowohl humanitären  Ideen und der Wohlfahrt seines Volkes als auch der Staatsräson verpflichtet, die im Zweifelsfall, wie bei seiner Machtpolitik gegenüber  Österreich, immer den Ausschlag gab; er überprüfte auf zahlreichen Inspektionsreisen persönlich die Durchführung seiner Anordnungen.

Friedrich setzte die Zentralisierungs- und Bürokratisierungsmaßnahmen seines Vaters fort und bildete ein zu Gehorsam verpflichtetes  Beamtentum heran, das über Fachdepartements den Staat effizient verwalten sollte. Er führte ein straff organisiertes merkantilistisches

Wirtschaftssystem und eine strenge Steuerpolitik ein, um die Staatseinnahmen anzuheben, die er zur Finanzierung seines Heeres dringend  benötigte. Darüber hinaus förderte er die Landwirtschaft, u. a. durch Meliorationen, umfangreiche innere Kolonisation und Umstellung  der Produktion; als erster europäischer Monarch hatte er die Bedeutung der Kartoffel als Massennahrungsmittel erkannt, und 1756 ordnete  er deren Anbau in großem Umfang an. Die Leibeigenschaft wurde, wenn auch nicht abgeschafft, so doch etwas liberalisiert. Im Bereich der Bildungspolitik führte Friedrich mit dem Landschulreglement von 1763 Verbesserungen in der Lehrerbildung und im Volksschulwesen ein.

Im Sinn der preußischen Staatsräson und Machtpolitik baute Friedrich sein Heer aus, sowohl was die Größe als auch was Effizienz und  Disziplin betraf. Er inspizierte häufig seine Truppen, kümmerte sich persönlich um die Disziplin seiner Offiziere und Soldaten und verfasste  diverse militärische Schriften. 1747 ließ Friedrich eine reformierte Prozessordnung herausgeben, die u. a. die Folter abschaffte, und er ließ  ein neues Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten entwerfen, das dann 1794 unter seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm II. verabschiedet wurde.

 

 

 

Hier lässt sich der König angebaute Kartoffeln zeigen, Kartoffeln waren auf dem Weg zum Hauptnahrungsmittel.

 

 

 

Friedrich Wilhelm der II., recht sitzend bespricht mit Experten das preußische Landrecht

 

Kartoffelkrieg

 

Friedrich II., der "Alte Fritz" oder auch "Friedrich der Große" rückt noch einmal 1778 in den Krieg mit seinen Soldaten. Friedrich ist gesundheitlich bereits gezeichnet. 66 Jahre ist er jetzt und einsam fühlt er sich auch. Die Gicht und ausfallende Zähne nehmen ihm seine geliebte Flöte, die kann er nicht mehr spielen.

 

Die 170 000 Soldaten seines Heeres fallen in Böhmen ein, ein Grund sowie Sinn ist eigentlich gar nicht vorhanden. Böhmen wird ohne Probleme besetzt, die Verluste halten sich gering. Dafür schlägt die Ruhr mit aller Kraft zu, 10 000 Mann fallen dieser zum Opfer. Die Truppen verwüsten die Felder der Umgebung, machen viele Bauern zum armen Mann indem die Ernte ausfallen wird.  Aus diesem Grund wird der Feldzug auch bald "Kartoffelkrieg" genannt.

Der Philosophenkönig kümmert sich aber dennoch auch um Details in seinem Staat. Da soll in einer Gemeinde der Pfarrer abgelöst werden weil er nicht an das Jüngste Gericht glauben will. Friedrich veranlasst, "Der Pfarrer bleibt. Wenn er nicht mit uns auferstehen will, dann soll er liegen bleiben".

Nach dem Kartoffelkrieg geht es mit Friedrich II. weiter bergab. In Berlin lässt er sich immer seltener sehen. Im Schloss Sanssouci sitzt er sehr oft im Lehnstuhl, wegen der Atemnot die plagt kann er nicht liegen. Seine körperliche Verfassung verschlechtert sich zusehend, er kann sich nicht mehr waschen, lässt das auch nicht zu und muffelt so vor sich hin. Ein Schlaganfall kommt auch noch hinzu. Am 16. August 1786 verstirbt Friedrich der II. den man bis heute den "Großen" nennt!

Sein Nachfolger wird sein Neffe Friedrich Wilhelm II., genannt der "Dicke".  Friedrich d. Gr. hielt von ihm nicht viel, er sagte über ihn das er den Preußenstaat zu Grunde richten wird, Feiern und ausschweifendes Leben am Hofe, die Armee wird verkommen, Weiber werden regieren.

Der " Dicke" schaffte es während seiner 11 Königsjahre tatsächlich den vom alten Fritz angelegten Staatsschatz in Höhe von 54 Millionen Talern in ein Defizit in gleicher Höhe zu machen. Der Alte Fritz sollte als Recht behalten.

 

 

 

Friedrich förderte zeitlebens Kunst und Wissenschaft. Während seiner Regierungszeit wurde die Preußische Akademie der Wissenschaften zu einem Zentrum für Forschung und Lehre und das neue aufklärerische Gedankengut; gleich nach seinem Regierungsantritt lud Friedrich Voltaire und andere französische Aufklärer an die Akademie ein.

In Potsdam ließ Friedrich nach seinen Plänen durch seinen Hofarchitekten von Knobelsdorff Schloss Sanssouci sowie das

 

                                                  Schloss Sanssouci "ohne Sorgen"

 

Neue Palais errichten, und in Berlin baute er als Ausdruck seiner religiösen Toleranz die katholische Hedwigskirche.

 Von der deutschen Literatur hielt Friedrich wenig, er zog die französische Sprache und Literatur vor und war selbst ein äußerst produktiver  und bedeutender Autor in französischer Sprache. Sein Gesamtwerk wurde zwischen 1846 und 1857 in 30 Bänden herausgegeben. Friedrich liebte die Musik; er war ein begabter Flötist und komponierte selbst zahlreiche Stücke für sein Instrument. Er starb am 17. August 1786 in  Sanssouci.

Der "alte Fritz" der ja seine Jugend in Rheinsberg verbrachte, würde sich schon wundern über derlei viel Volk welches wohl mit  nichts außer zu "faulenzen" den Tag hier verbringt!

 

                 

         Seine Majestät König von Preußen Friedrich der II (Der Alte Fritz)                  

                                               

                  

So schrieb 1740 Kronprinz Friedrich 'Unser Treiben ist höchst frivol'. 'Wir tanzten bis zur Atemlosigkeit, essen bis zum Platzen'. Vom Glücksspiel und von, schmachtenden Tönen, die zur Liebe anreizen' schrieb er auch. Statt höfischer Etikette und militärischer Strenge, Sinnlichkeit und Geselligkeit. In Rheinsberg hatte er sein eigentliches Sanssouci, den Ort, ohne Sorgen'.

 

    Wichtige Daten zur Person Friedrichs

 

          1712    Friedrich wird in Berlin als Sohn des späteren Königs Friedrich Wilhelm und der

                     Prinzessin  Sophie Dorothea von Hannover geboren 

 

          1730    Friedrichs Fluchtversuch, vor seinem Vater scheitert, er wird gezwungen bei der

                     Hinrichtung  seines Fluchthelfers und freundes Katte gezwungen

 

          1733    Hochzeit mit Prinzessin Elisabeth Cristine von Braunschweig-Bevern auf Schloss

                     Salzdahlum  bei Wolfenbüttel. Die Ehe blieb Kinderlos

 

          1736    Friedrich darf mit seiner Gattin in Rheinsberg einen eigenen Hofstaat führen

 

          1739    Friedrich verfasst den "Antimachiaveel", in dem er die Thesen Nicolo Machiavellis wider-

                     legen will

 

          1740    Friedrich II. wird nach dem Tod seines Vaters König in Preußen

 

          1742    Frieden von Breslau nach dem ersten Schlesischen Krieg. Habsburg akzeptiert den Verlust

                     Schlesiens

 

          1746    Abschluß des Werkes " Geschichte meiner Zeit"

 

          1747    Schloss Sanssouci (Franz. ohne Sorgen) bei Potsdam wird fertig gestellt

 

          1753    Voltaire, den Friedrich nach Schloss Sanssouci gerufen hatte, verlässt Preußen im Streit

 

          1756    Mit dem Einmarsch Friedrichs in Sachsen beginnt der siebenjährige Krieg

 

          1772    Friedrich beteiligt sich an der ersten Teilung Polens und erhält u.a. Westpreußen

 

          1785     Friedrich initiert den Deutschen Fürstenbund gegen Habsburg

 

          1786     Mit 74 Jahren stirbt Friedrich der Zweite auf Schloss Sanssouci, die Beisetzung findet

                      in der Potsdamer Garnisonskirche statt