|
Friedrich der Zweite auch genannt "Der alte Fritz"
Die wahre
Stärke eines Staates basiert
auf der Zahl seiner
Untertanen
Friedrich der Große in seinem Testament von 1768 |
Friedrich wurde am 24. Januar 1712 als Sohn König Friedrich Wilhelms I. und
Enkel Friedrichs I. in Berlin geboren.
Er war das älteste
von 14 überlebenden Kindern des preußischen Königpaares,
Er war hoch begabt, hatte eine Vorliebe
für das höfische Leben, für die Musik und die französische Literatur und zeigte
sich den Ideen der Aufklärung gegenüber sehr aufgeschlossen. Sein Vater, der
„Soldatenkönig”, der den Interessen seines
Sohnes keinerlei Verständnis
entgegenbrachte, ließ ihn asketisch und mit militärischer Strenge erziehen. Die
Differenzen
zwischen Vater und Sohn fanden 1730 ihren Höhepunkt in einer
versuchten Flucht des achtzehnjährigen Friedrich nach
England; der Fluchtversuch
scheiterte jedoch. Friedrich kam in Küstrin in Festungshaft, wurde zeitweilig
seines Status
als Kronprinz enthoben und gezwungen, der Hinrichtung seines
Freundes und Fluchthelfers Hans Hermann von Katte
beizuwohnen.
Jeder
Tropfen Tinte ein Geistesfunke für die Beziehung Voltaires zu Friedrich dem
Großen. Das faszinierende Verhältnis zwischen den beiden war in seiner
Intensität einmalig: Die 654 Briefe, die sich die beiden in 42 Jahren
geschrieben haben, sind voll von Geistesblitzen, Schmeicheleien aber auch
Vorwürfen.
|
Nach seiner Thronbesteigung, er war ca. 28 Jahre alt, ließ er sich nicht mehr
porträtieren. Der Maler Franz Dudde schuf dieses Porträt um 1900
und musste dazu
aus dem reichhaltigen Bilderfundus von früheren Friedrich Verehrern
schöpfen.
In den
folgenden beiden Jahren diente Friedrich in der Küstriner Kriegs- und
Domänenkammer und als Regimentschef in Ruppin
und lernte so die Heeres- und
Zivilverwaltung kennen. Nachdem er 1732 einer Heirat mit der ungeliebten
Elisabeth Christine, der Tochter Ferdinand Alberts II. von Braunschweig,
zugestimmt hatte, war der Konflikt mit dem Vater nach außen hin bereinigt, und Friedrich wurde als Kronprinz rehabilitiert. Von 1736 bis 1740 lebte er mit
eigener Hofhaltung auf Schloss Rheinsberg, wo er sich dem Studium der
Philosophie und der Geschichte sowie der Literatur widmete. Er stand in
Briefwechsel mit dem französischen Philosophen Voltaire.
In einer
Abhandlung, die 1739 entstand und von Voltaire als Antimachiavell betitelt
wurde, setzte sich Friedrich kritisch mit den politischen Analysen des
italienischen Staatsmannes und Philosophen Niccolò Machiavelli auseinander und
trat für eine friedliche und von den Prinzipien der Aufklärung geleitete
Herrschaft ein. Der Herrscher als der „erste Diener seines Staates” sei
unbeschränkt souverän, aber grundsätzlich der Wohlfahrt seines Volkes
verpflichtet. Im Antimachiavell legte Friedrich beispielhaft die Prinzipien einer aufgeklärt absolutistischen Herrschaft nieder. In seiner Rheinsberger Zeit
lernte Friedrich auch die Staatsführung seines Vaters zu schätzen und söhnte
sich mit ihm aus.
KÖNIG
UND FELDHERR
Nach dem
Tod seines Vaters 1740 übernahm Friedrich den preußischen Thron. Auf den von
seinem Vater geschaffenen Grundlagen, aber in Abkehr von seinen aufklärerischen
Humanitätsgedanken begann er unverzüglich mit dem Ausbau der preußischen
Machtstellung. Ebenfalls 1740 wurde Maria Theresia nach dem Tod ihres Vaters
Kaiser Karl VI. Erzherzogin von Österreich. Friedrich forderte von Österreich
sogleich unter dem Vorwand bestehender preußischer Teilansprüche die Abtretung
Schlesiens an Preußen. Als Gegenleistung war er bereit, die Pragmatische
Sanktion anzuerkennen, auf deren Grundlage Maria Theresia die österreichischen
Lande geerbt hatte.
Nachdem Österreich die preußischen Forderungen abgelehnt
hatte, marschierte Friedrich in Schlesien ein und löste damit den 1.
Schlesischen Krieg aus, der sich bald zum Österreichischen Erbfolgekrieg
ausweitete. Nach den preußischen Siegen 1741 bei Mollwitz und 1742 bei Chotusitz
musste Maria Theresia im Frieden von Breslau Schlesien an Preußen abtreten. 1744
erwarb Friedrich Ostfriesland, nachdem das dortige Herrscherhaus ausgestorben
war. 1744 löste Friedrich den 2. Schlesischen Krieg mit Österreich aus, den er
1745 ebenfalls für sich entscheiden konnte und mit dem er Schlesien für Preußen
sicherte; im Gegenzug erkannte er Maria Theresias Gemahl Franz I. als Kaiser an.
In
diesen beiden Schlesischen Kriegen hatte sich Friedrich als fähiger Feldherr
erwiesen; es war ihm gelungen, die Machtstellung Preußens im Reich, besonders
gegenüber Österreich, auszubauen. Da er überzeugt war, dass der
österreichisch-preußische Dualismus in einem Krieg eskalieren würde, verfolgte
er argwöhnisch die österreichische Rüstungs- und Bündnispolitik; 1756 führte er
mit seinem Einmarsch in Kursachsen einen Präventivschlag gegen Österreich und
löste damit den Siebenjährigen Krieg (1756-1763) aus.
|
Friedrich und seinem Heer standen die Verbündeten Österreich, Russland,
Schweden, Sachsen und Frankreich gegenüber. Unterstützung erhielt
Preußen
lediglich in Form von Subsidien von Großbritannien, das selbst in den Kolonien
mit Frankreich im Krieg lag. Nach wechselvollem
Kriegsverlauf, in dem Friedrich
aufs Neue seine herausragenden Fähigkeiten als Feldherr unter Beweis stellte,
der ihn jedoch auch an den Rand der Kapitulation brachte, konnte sich Preußen
dank des Ausscheidens Russlands aus der gegnerischen Koalition schließlich gegen
die Übermacht
behaupten. |
Der
Friede von Hubertusburg von 1763 sicherte Preußen den territorialen Status quo
der Vorkriegszeit. Eine Entscheidung in der Auseinandersetzung zwischen Preußen
und Österreich um die Vorherrschaft im Reich war noch nicht zustande gekommen;
doch Preußen war nach dem Siebenjährigen Krieg endgültig nicht mehr aus dem
Konzert der europäischen Großmächte wegzudenken. 1764 verbündete sich Friedrich
mit Katharina II. von Russland. Bei der 1. Polnischen Teilung von 1772 erhielt
Friedrich Ermland und Westpreußen ohne Danzig und Thorn, womit eine
Landverbindung zwischen Brandenburg und Pommern geschaffen war. Seit dem Erwerb
Westpreußens nannte sich Friedrich „König von Preußen” und nicht mehr, wie sein
Vater und Großvater, „König in Preußen”. Im Frieden von Teschen von 1779 am Ende
des Bayerischen Erbfolgekrieges – einer kurzen Auseinandersetzung mit Österreich
um Ansprüche auf Bayern – bekam Preußen Ansbach-Bayreuth, Österreich behielt
einen Teil des Innviertels. 1785 rief Friedrich gegen die österreichische
Vorherrschaft im Reich den Deutschen Fürstenbund ins Leben.
Das
Politische Testament Friedrichs des Großen 1752
verfasste König Friedrich II. von Preußen sein Politisches Testament, in der
Absicht, „der Nachwelt mitzuteilen, was ich durch Erfahrung gelernt habe”. Im
folgenden Auszug behandelt er die Frage, ob ein Landesfürst selbst regieren
soll. Friedrich war der Auffassung, dass ein Fürst
alle Fäden in seiner Hand
behalten müsse, und dass er als „der erste Diener seines Staates ... nach
Kräften für das Wohl des Staates” arbeiten müsse.
Damit formulierte er die
Grundprinzipien des aufgeklärten Absolutismus.
Die
territoriale Erweiterung Preußens und der Aufstieg zur Großmacht war begleitet
von einem intensiven Ausbau von Verwaltung und Wirtschaft im Land selbst, bei
dem Friedrich ebenfalls auf den von seinem Vater eingeleiteten Maßnahmen
aufbauen konnte. Friedrich war den Ideen des aufgeklärten Absolutismus
verpflichtet; er regierte absolut mit Hilfe seiner Kabinettsräte, war sowohl
humanitären Ideen und der Wohlfahrt seines Volkes als auch der Staatsräson
verpflichtet, die im Zweifelsfall, wie bei seiner Machtpolitik gegenüber Österreich, immer den Ausschlag gab; er überprüfte auf zahlreichen
Inspektionsreisen persönlich die Durchführung seiner Anordnungen.
Friedrich setzte die Zentralisierungs- und Bürokratisierungsmaßnahmen seines
Vaters fort und bildete ein zu Gehorsam verpflichtetes
Beamtentum heran, das
über Fachdepartements den Staat effizient verwalten sollte. Er führte ein straff
organisiertes merkantilistisches
Wirtschaftssystem und eine strenge
Steuerpolitik ein, um die Staatseinnahmen anzuheben, die er zur Finanzierung
seines Heeres dringend
benötigte. Darüber hinaus förderte er die Landwirtschaft,
u. a. durch Meliorationen, umfangreiche innere Kolonisation und Umstellung
der
Produktion; als erster europäischer Monarch hatte er die Bedeutung der Kartoffel
als Massennahrungsmittel erkannt, und 1756 ordnete
er deren Anbau in großem
Umfang an. Die Leibeigenschaft wurde, wenn auch nicht abgeschafft, so doch etwas
liberalisiert. Im Bereich der
Bildungspolitik führte Friedrich mit dem
Landschulreglement von 1763 Verbesserungen in der Lehrerbildung und im
Volksschulwesen ein.
Im Sinn
der preußischen Staatsräson und Machtpolitik baute Friedrich sein Heer aus,
sowohl was die Größe als auch was Effizienz und Disziplin betraf. Er inspizierte
häufig seine Truppen, kümmerte sich persönlich um die Disziplin seiner Offiziere
und Soldaten und verfasste diverse militärische Schriften. 1747 ließ Friedrich
eine reformierte Prozessordnung herausgeben, die u. a. die Folter abschaffte,
und er ließ ein neues Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten
entwerfen, das dann 1794 unter seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm II.
verabschiedet wurde.
|
Hier lässt sich der König
angebaute Kartoffeln zeigen, Kartoffeln waren auf dem Weg zum
Hauptnahrungsmittel.
Friedrich Wilhelm der II., recht sitzend bespricht mit Experten das
preußische Landrecht |
Kartoffelkrieg
Friedrich II., der "Alte Fritz" oder
auch "Friedrich der Große" rückt noch einmal 1778 in den Krieg mit
seinen Soldaten. Friedrich ist gesundheitlich bereits gezeichnet. 66
Jahre ist er jetzt und einsam fühlt er sich auch. Die Gicht und
ausfallende Zähne nehmen ihm seine geliebte Flöte, die kann er nicht
mehr spielen.
Die 170 000 Soldaten seines Heeres
fallen in Böhmen ein, ein Grund sowie Sinn ist eigentlich gar nicht
vorhanden. Böhmen wird ohne Probleme besetzt, die Verluste halten sich
gering. Dafür schlägt die Ruhr mit aller Kraft zu, 10 000 Mann fallen
dieser zum Opfer. Die Truppen verwüsten die Felder der Umgebung, machen
viele Bauern zum armen Mann indem die Ernte ausfallen wird. Aus diesem
Grund wird der Feldzug auch bald "Kartoffelkrieg" genannt.
Der Philosophenkönig kümmert sich
aber dennoch auch um Details in seinem Staat. Da soll in einer Gemeinde
der Pfarrer abgelöst werden weil er nicht an das Jüngste Gericht glauben
will. Friedrich veranlasst, "Der Pfarrer bleibt. Wenn er nicht mit uns
auferstehen will, dann soll er liegen bleiben".
Nach dem Kartoffelkrieg geht es mit
Friedrich II. weiter bergab. In Berlin lässt er sich immer seltener
sehen. Im Schloss Sanssouci sitzt er sehr oft im Lehnstuhl, wegen der
Atemnot die plagt kann er nicht liegen. Seine körperliche Verfassung
verschlechtert sich zusehend, er kann sich nicht mehr waschen, lässt das
auch nicht zu und muffelt so vor sich hin. Ein Schlaganfall kommt auch
noch hinzu. Am 16. August 1786 verstirbt Friedrich der II. den man bis
heute den "Großen" nennt!
Sein Nachfolger wird sein Neffe
Friedrich Wilhelm II., genannt der "Dicke". Friedrich d. Gr. hielt von
ihm nicht viel, er sagte über ihn das er den Preußenstaat zu Grunde
richten wird, Feiern und ausschweifendes Leben am Hofe, die Armee wird
verkommen, Weiber werden regieren.
Der " Dicke" schaffte es während
seiner 11 Königsjahre tatsächlich den vom alten Fritz angelegten
Staatsschatz in Höhe von 54 Millionen Talern in ein Defizit in gleicher
Höhe zu machen. Der Alte Fritz sollte als Recht behalten.
|
Friedrich förderte zeitlebens Kunst und Wissenschaft. Während seiner
Regierungszeit wurde die Preußische Akademie der Wissenschaften zu
einem Zentrum
für Forschung und Lehre und das neue aufklärerische Gedankengut; gleich nach
seinem Regierungsantritt lud Friedrich Voltaire
und andere französische
Aufklärer an die Akademie ein.
In Potsdam ließ Friedrich nach seinen Plänen
durch seinen Hofarchitekten von Knobelsdorff Schloss Sanssouci sowie das
|
Schloss
Sanssouci "ohne Sorgen"
Neue
Palais errichten, und in Berlin baute er als Ausdruck seiner religiösen Toleranz
die katholische Hedwigskirche.
Von der
deutschen Literatur hielt Friedrich wenig, er zog die französische Sprache und
Literatur vor und war selbst ein äußerst produktiver und bedeutender Autor in
französischer Sprache. Sein Gesamtwerk wurde zwischen 1846 und 1857 in 30 Bänden
herausgegeben. Friedrich liebte die Musik; er war ein begabter Flötist und
komponierte selbst zahlreiche Stücke für sein Instrument. Er starb am 17. August
1786 in Sanssouci.
Der "alte Fritz" der ja
seine Jugend in Rheinsberg verbrachte, würde sich schon wundern über
derlei viel Volk welches wohl mit nichts außer zu "faulenzen" den
Tag hier verbringt!
|
Seine Majestät König von Preußen Friedrich der II (Der Alte
Fritz)
So schrieb 1740 Kronprinz Friedrich 'Unser Treiben ist höchst
frivol'. 'Wir tanzten bis zur Atemlosigkeit, essen bis zum Platzen'.
Vom Glücksspiel und von, schmachtenden Tönen, die zur Liebe
anreizen' schrieb er auch. Statt höfischer Etikette und
militärischer Strenge, Sinnlichkeit und Geselligkeit. In Rheinsberg
hatte er sein eigentliches Sanssouci, den Ort, ohne Sorgen'.
Wichtige Daten zur Person Friedrichs
1712 Friedrich wird in Berlin als Sohn des späteren
Königs Friedrich Wilhelm und der
Prinzessin
Sophie Dorothea von Hannover geboren
1730 Friedrichs Fluchtversuch, vor seinem Vater
scheitert, er wird gezwungen bei der
Hinrichtung
seines Fluchthelfers und freundes Katte gezwungen
1733
Hochzeit mit Prinzessin Elisabeth Cristine von Braunschweig-Bevern auf Schloss
Salzdahlum
bei Wolfenbüttel. Die Ehe blieb Kinderlos
1736
Friedrich darf mit seiner Gattin in Rheinsberg einen eigenen Hofstaat führen
1739 Friedrich verfasst den "Antimachiaveel", in dem er die
Thesen Nicolo Machiavellis wider-
legen will
1740
Friedrich II. wird nach dem Tod seines Vaters König in Preußen
1742
Frieden von Breslau nach dem ersten Schlesischen Krieg. Habsburg akzeptiert den
Verlust
Schlesiens
1746 Abschluß des Werkes " Geschichte meiner Zeit"
1747 Schloss Sanssouci (Franz. ohne Sorgen) bei Potsdam wird
fertig gestellt
1753
Voltaire, den Friedrich nach Schloss Sanssouci gerufen hatte, verlässt Preußen
im Streit
1756
Mit dem Einmarsch Friedrichs in Sachsen beginnt der siebenjährige Krieg
1772
Friedrich beteiligt sich an der ersten Teilung Polens und erhält u.a.
Westpreußen
1785 Friedrich initiert den Deutschen Fürstenbund gegen
Habsburg
1786
Mit 74 Jahren stirbt Friedrich der Zweite auf Schloss Sanssouci, die Beisetzung
findet
in der Potsdamer Garnisonskirche statt
|